Allgemeines zum Rallyesport:
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Das "Gebetbuch" oder auch "Schrieb" genannt, ist die Verbindung zwischen Fahrer und Beifahrer. Das Gebetbuch ist "Gefühlssache" und somit von Fahrer zu Fahrer individuell. Der Fahrer teilt bei der Besichtigung der Strecke, vor dem Wettbewerb, die Fahrbahninformationen dem Beifahrer mit. Dieser schreibt sie in seinem "Schrieb" auf(siehe Bild unten). Bei der Rallye gibt der Beifahrer im richtigen Tempo die Informationen zurück, so entsteht im Gehirn des Fahrers ein Bild von der Fahrbahn und ihrer Eigenschaften. Wenn der Schrieb gut gelungen ist, und der Realität entspricht, kann der Fahrer extrem schnell über eine relativ unbekannte Straße, Weg oder Gelände fahren. Die Inhalte eines "Schriebes" sind in 4 Kriterien unterteilt. Die Entfernung zu einem "Ereignis" z.B. 100 Meter. Die Richtung des "Ereignisses" z.B. Links oder Rechts. Der "Schwierigkeitsgrad" oder "Kurvenradius" welcher meistens in Zahlen von 1-5 eingeteilt wird, und zuletzt allfällige Zusatzinformationen wie z.B. "Gefahren" oder "Bodenbeschaffenheiten wie Schotter, Wellen, oder Sprünge. |
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Zeichen in Zeile Nr.: | Zeichen in Ansagetext übersetzt: | Bedeutung des Textes führ den Fahrer: |
1
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60 bei Verkehrsspiegel Rechts 5 kurz, in links 4 opens...
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In 60 Metern, beim Verkehrsspiegel, kommt eine Rechtskurve
mit Radius 5(Radien 1-5) die nur kurz andauert, und dann in eine Linkskurve
mit Radius 4 mündet, welche "aufmacht". Das heißt
der Radius wird größer, und somit kann man im Kurvenausgang
früh beschleunigen...
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2 | ...30 Rechts 3 wird Schotter. 50 Rechts 3 minus hängt... | ...in 30 Metern kommt eine Rechtskurve mit Radius 3, die von Asphalt in Schotter wechselt. In 50 Metern kommt dann eine Rechtskurve mit Radius 3 minus(zwischen 3 und 2) die zur Kurvenaußenseite abfällt, die... |
3 | ...in Links 3. 40 Kuppe Achtung bremsen, wird Links 2 durch Senke... | ...in eine Linkskurve mit Radius 3 mündet. In 40 Metern kommt eine unübersichtliche Kuppe, bei der man nicht sieht wie es dahinter weitergeht, und wo der Bremspunkt "auf" der Kuppe zu setzen ist, um die danachfolgende "scharfe" Linkskurve mit Radius 2 noch zu bewältigen. Diese Linkskurve mit Radius 2 führt durch eine Senke... |
4 | ...in Links 3 bergauf. 60 Kuppe gerade wird Rechts 5 lang... | ...die zu einer Linkskurve mit Radius 3 wird, und bergauf führt. In 60 Metern kommt eine Kuppe die "vollgas" gefahren wird, und dann in eine langgezogene Rechtskurve mit Radius 5 mündet... |
5 | ...in Kuppe Splitt in Rechts 3 bergab, in... | ...die dann zu einer Kuppe führt auf der Rollsplitt liegt, und daher Rutschgefahr besteht, und man vorsichtig das Tempo für die kommende Rechtskurve mit Radius 3 reduzieren muß, die auch noch bergab führt, und dann... |
6 | ...in Links 3 Cut. 110 Kuppe bremsen Achtung bei "Marterl" 20 Links 2... | ...zu einer Linkskurve wird, bei der die Hälfte des Fahrzeuges den inneren Fahrbahnrand überragt, und sozusagen die "Kurve schneidet"(cut). Hierbei ist darauf zu achten, daß bei Kurven die "gecuttet" werden immer viel Schmutz auf der Fahrbahn liegt. In 110 Metern kommt dann eine Kuppe, auf der "scharf" gebremst werden muß, weil bei dem "Wegkreutz" eine scharfe Linkskurve mit Radius 2 kommt... |
7 | ...Abzweig Beton... |
...die Abzweigcharackter hat, und sich der Fahrbahnbelag von Asphalt auf Beton ändert. Die Klammer unter den Zeichen in Zeile 6 und 7 bedeutet, das die Abfolge der Ereignisse so rasch erfolgt, das der Beifahrer die Zeichen in einem Zug vorlesen muß. |
8 | ...220 Links 4 lang lang... |
... in 220 Metern kommt eine sehr lange Linkskurve mit Radius 4... |
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Die "Zeitkarte" dient dem Veranstalter und der Zeitnehmung, die korrekte Fahrzeit der Teams zu kontrollieren. In der Zeitkarte werden alle Zeitkontrollen eingetragen. Auf den Sonderprüfungen, wo die Teams versuchen so schnell wie möglich zu fahren, werden die gefahrenen Zeiten eingetragen. Die Zeitkarte ist das wichtigste Dokument des Fahrerteams. Bei Verlußt der Zeitkarte erfolgt der Wertungsausschluß. Der Beifahrer kalkuliert aufgrund der in der Zeitkarte eingetragenen "Sollzeit" die planmäßige Ankunftszeit an der nächsten ZK(Zeitkonztolle). Die Zeitkontrollen sind in dieser errechneten Minute exakt zu befahren. Ein Zufrüh-, oder Zuspätkommen wird mit "Strafzeit belegt. Zwischen den Zeitkontrollen liegen Verbindungsetappen, die im Straßenverkehr befahren werden, und Sonderprüfungen, die auf abgesperrten Wegen und Straßen im Renntempo absolviert werden. |
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Das Roadbook ist die "Wegbeschreibung" für die Rallyepiloten. Es ist eine Beschreibung auf welchem Weg das Wttbewerbsfahrzeug zu fahren hat. Das Roadbook ist genauestens einzuhalten, sonst droht der wertungsausschluss. Im Roadbook sind die einzelnen Etappen(meist sind es die einzelnen Tage der Veranstaltung), und die Sektionen abgebildet die in einer bestimmten Zeit zu absolvieren sind. Hier im Bild sehen Sie die Kopfzeile aus dem Roadbook der OMV Burgenland Rallye. Es handelt sich um die Wegbeschreibung der 2. Etappe und der 5.Sektion. Von der Zeitkontrolle 13C bei der Ausfahrt aus der Sammelkontrolle, zur Zeitkontrolle 13D vor dem Start der Sonderprüfung Wiesfleck. Es sind 20,2 km zu fahren, und es ist eine Fahrzeit von 22 Minuten vorgegeben. Das entspricht einem Schnitt von 55 km/h. Wie man zur ZK13D gelangt folgt dann im Roadbook unterhalb der Kopfzeile. Im nächsten Bild wird so eine wegbeschreibung dargestellt.
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Die Wegbeschreibung im Roadbook umfasst folgende Informationen. In der linken Spalte stehen die Gesamtkilometer angegeben. In der zweiten Spalte stehen die Entfernungen von einem Ereignis(Waypoint) zum nächsten. Zum Beispiel sehen sie das es von der Ortstafel "Oberwart" bis zum Kreisverkehr 1500 Meter sind. Dort muss man die dritte Ausfahrt nehmen, und in 400 Metern kommt die Ortsendetafel "Oberwart". In der dritten Spalte steht ein Piktogramm mit der abgebildeten Situation des Ereignisses. Die Entfernungen zwischen den Piktogrammen werden immer vom Standortpunkt zum nächsten Standortpunkt gemessen. Das ist dann wichtig wenn ein Ereignis großflächig ist und eine erhebliche Strecke zurückgelegt wird wie zum Beispiel bei einem großen Kreisverkehr. In den Spalten 4 und 5 können sonderinformationen angegeben werden wie zum Beispiel wenn der Fahrbahnbelag von Asphalt auf Schotter wechselt oder umgekehrt. Es erfolgt dann eine schwarze vertikale Linie die sich durch das Roadbook zieht bis der Schotter wieder endet. In der 6ten Spalte stehen Zusatzinformationen zur genaueren Erklärung des Piktogrammes. In diesem Beispiel muß der Kreisverkehr Richtung "Schachendorf" verlassen werden.
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Der Rallyecomputer oder auch tripmaster genannt, ist eines der wichtigsten
Instrumente im Rallyesport. mehr in Kürze... |
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http://hem.passagen.se/jemba/ | ||
http://hem.passagen.se/jemba/ManGi.htm | ||
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