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Rotax Ära 1989-1994:
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Klangprobe: Eine Runde in mit Christian Lippitsch im FC 125 cm³ Kart mit Rotax Typ129, 41 PS, 6-Gang Getriebe sequentiell mit Schaltautomatik ohne zu Kuppeln oder vom Gas zu gehen, 165 Km/h Spitzengeschwindigkeit. Wenn du genau hinhörst kannst du im Hintergrund das kreischen der heissen Qualifying-Slicks am Asphalt hören. ...viel Spass, bei Fragen zu den Geräuschen, kannst du mir einfach eine e-Mail schicken. SOUNDFILE (950KB - mp3) |
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1989: | ||
Ich bin im Winter 1988 zu dem Entschluß gekommen in die Königsklasse des Kurzbahn Kartsportes aufzusteigen. In die Klasse 125ccm. Aprops Kurzbahn. Wenn Sie jemals Kart gefahren sind, dann warscheinlich mit einem dieser Karts aus den zahlreichen Karthallen. Vergessen Sie es. Der Kartsport ist eine Wissenschaft. Wenn jemand in einem Kart von jemanden anderen fährt, dann hat er schon verloren. Ein Kart, pardon ein echtes Rennkart, ist ein persönliches Gut, von höchster Präzision. Vergleichen Sie es mit Schi und Schischuh eines Rennläufers. Stellen Sie sich vor Hermann Maier und Stefan Eberharter tauschen vor dem Start Schuhe und Schi. Was wird dabei rauskommen? Ich bin also im Winter 1988 in die Königsklasse des Kurzbahn Kartsportes aufgestiegen. In die Klasse 125ccm. Mir war natürlich klar, daß dies nur mit großem finanziellen Aufwand möglich war. Ich hab dem Hans Urhofer sein Kali-Kart abgekauft, mit dem er den einen oder anderen Erfolg gefeiert hat. Ich hab meinem Vater gesagt was ich mir vorgenommen habe, und er hat mir bei ROTAX einen 128er Rotax besorgt. Ich hatte also meinen Lohn aus der Wintersaison schon zu Jahresbeginn verbraucht nach all den Investitionen. Pünktlich zu Saisonbeginn war alles fertig. Mein Umstieg in die Topklasse war nun geschafft. Ich brauchte nur noch schnell zu fahren. Die Profis damals waren Herren wie Rainer Wimmer, Günther Egger der A1 Speedworld Kartbahn-Besitzer aus Bruck/Leitha, Walter Mairzedt der Vater vom 250er Kartpiloten aus Marchtrenk, Martin Urbanek damals Staatsmeister, Roland Freisehner und viele mehr(sorry ihr alten Kart Haudegen, wenn ich jemanden vergessen haben sollte, dann liegts sicher daran, dass es Jahrzehnte her ist :-)). Die Jungs hatten natürlich allesamt einiges an Kartkilometern am Buckel, und sind in Österreich eine wahre Elite. Ich hatte eigentlich nur vor, mit denen "mitzufahren" und möglichst viel zu lernen. Am Ende der Saison war ich dann gleich vierter in der österreichischen Staatsmeisterschaft. |
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1990: | ||
Ich habe also in der alten Saison erkannt, daß ich gewinnen kann wenn ich noch etwas besser fahre und wenn ich noch mehr Kilometer fahre, und Rennerfahrung sammle. Ich beschloß im Ausland zu fahren und mir von den Italienern etwas abzuschauen. Ich bin daraufhin zur Europameisterschaft in Laval bei Paris gefahren. Dort waren wir sehr gut unterwegs. Im Finale war ich dann jedoch nur 22er. Meine Reifen waren im Finallauf leider zu früh am Ende(damals musste man mit einem Satz Reifen alle Qualifikations und Finalläufe fahren!). Eine falsche Reifenwahl war der Auslöser. Aber wir waren happy über unser Ergebnis bei einer EM. Die Meisterschaft in Österreich war ähnlich verlaufen wie die 1989, nur hatte ich mich um einen Platz verbessern können. Ich war am Ende dritter in der österreichischen Kart Staatsmeisterschaft. |
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1991: | ||
Am Ende der Saison 1990 hab ich meinen Vater gefragt ob er mir nicht helfen möchte, beim Kampf um die ÖM mitzumischen. Er war von meinen Plänen angetan und hat zugesagt. Am Programm standen eine ganze Reihe von Verbesserungen die die Konkurrenz beim ersten Rennen verblüffen sollte. Als erstes hatte ich ein striktes Trainingsprogramm zu absolvieren. Mein Ziel 72 kg. Das bedeutete fast 10 kg abnehmen. Ein neues Kart wurde gekauft. Wir hatten gute Kontakte zu Birel Chef Oscar Sala in Milano, und hatten im Jänner nach einem Besuch ein Chassis mit allem drum und dran mitgenommen. Es wurden dann von uns Veränderungen am Kart vorgenommen die revolutionär waren. Im Jahr davor begann Ferarri in der Formel 1 mit der Lenkradschaltung. Wir bauten solch eine Schaltung(wurde sogar in einer kleinen Serienstückzahl hergestellt und verkauft) in mein Kart ein. Sie funktionierte föllig einwandfrei und war ein rein mechanischer bauteil mit einer ausgetüftelten Kinematik. Ein maßgeschneiderter Kevlarsitz und ein revolutionärer V-Kühler(die beiden Kühler wurden in spitzem Winkel zueinander verbaut, sodaß die Einströmfläche viel kleiner war als die Kühlfläche, gerade so, das die nettokühlfläche mit Luft versorgt wurde) ergänzte die Entwicklungsarbeit. Das Kart war so genial, das ich heute noch davon angesprochen werde. Wir hatten wirklich das beste aus unseren Möglichkeiten gemacht und haben viele grundlegende Änderungen in den Sport gebracht. Die Karts die damals im Wettbewerb standen waren sozusagen Stangenware. Unser Kart war eine technische Meisterleistung. Wir hatten natürlich alle unsere Ideen in die Entwicklung des ROTAX Kartmotors einfließen lassen. Die Rotax hat darauf hin das Wechselgetriebe erfunden, um am Rennplatz in der eng bemessenen Servicezeit die Gertrieberäder wechseln zu können wenn man mal wo einen anderen Gang benötigt. Ein kleiner Deckel wurde im Gertiebegehäuse eingesetzt. Man konnte wenn man das Kart aufkippte ohne den Motor abzubauen und den Motor zu zerlegen, durch den kleinen Deckel einzelne Zahnräder tauschen. Ein erheblicher Wettbewerbsvorteil. Eine geniale Idee war auch die ersten Schritte von Telemetrie im Kartsport einzuführen. Es war denkbar einfach. Mein Vater hatte eine Idee. Wir fuhren mit einem Walkman und einem Mikrofon unsere Trainingsrunden(das Soundfile, das Sie oben anhören können, ist so ein file). Der aufgezeichnete Ton wurde zuerst zuhause mit dem Klavierton verglichen, worauf man auf eine definierte Frequenz schliessen konnte. Später konnten wir an der Rennstrecke mit Hilfe eines Akustikwandlers die Drehzahlen auf einem Drehzahlmesser darstellen. Der Vorteil war, daß der Fahrer der nie lange genug auf den Drehzahlmesser schauen kann(weil die Kurven au einem zufliegen wie beim Schislalom), im Fahrerlager die Strecke analysieren kann. Mit diesen Daten konnte das Getriebe perfekt auf die Strecke abgestimmt werden. Diese Vorteile haben uns zu einem konkurenzfähigem Team gemacht. Wir haben in dieser Saison einige Rennen gewinnen können, und sind am Ende der Saison zum ersten mal österreicischer Kart Staatsmeister in der Königsklasse FC 125ccm geworden.
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1992: | ||
Wir gingen in die Saison 1992 als die Gejagten. Es ist schon eine andere Ausgangsituation, wenn man bedenkt alle Konkurenten schauen nur was ,macht denn der Lippitsch, was fährt er für eine Abstimmung am Kart, welche Reifen fährt er, welchen Luftdruck in den Reifen, und macht er denn eh keine verbotenen Dinge. Durch unsere Entwicklungsarbeit wurde uns immer die Verwendung von verbotenen Kraftstoffen nachgesagt. Bei einer Routieneüberprüfung durch die OSK wurde der Verdacht dann entgültig ausgeräumt. Wir haben unseren Job weiterhin perfekt gemacht. Ich habe im Winter meinen alten Job bei Bombardier Rotax aufgegeben und bin nach Wien übersiedelt. Ich habe nahtlos meinen neuen Job bei Moser Tuning in Wien begonnen, und war plötzlich mitten in der heimischen Motorsportszene. Umgeben von den Wittmann´s, Diertl´s, Göttlicher´s, Baumschlager´s, Rosenberger´s etc. der Rallyeszene habe ich bald einen ziemlichen breiten Focus über die heimeische Szene gehabt. Ausgestattet mit den neuesten Sparco Produkten habe ich 1992 meine Saison, wieder gemeinsam mit meinem Vater in Angriff genommen. Die Zusammenarbeit hatte durch die Übersiedlung kaum gelitten. Ich war Anfangs am Wochenende immer in Oberösterreich und hab mich mit meinem Vater auf den nächsten Lauf vorbereitet. In der Saison 1992 war die Konkurenz mit einer neuen Situation konfrontiert. Waren es 1991 noch einzelne Erfolge, habe ich 1992 fast alle Rennen gewonnen. Ich bin am Ende der Saison 1992 mit der doppelten!!! Punkteanzahl als der Meisterschaftszweite zum zweiten mal österreichischer Kart Staatsmeister geworden.
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1993: | ||
Die Saison 1993 brachte nichts neues. Mein Vater wollte mich schon im Winter zum Aufhören überreden, nach dem Motto "es gibt ja eh niemanden der dich schlagen kann, und Staatsmeister bist auch schon zwei mal, was willst denn noch". Ich habe durch meine Führungsrolle in der Klasse FC 125 in Österreich aber viele Leute kennen gelernt. Darunter der damalige Newcomer Christian Vodusek aus Wien. Er war ein enggierter Sportler der aber aufgrund seiner Körpergröße und seines blendenden Aussehens eher in die Rubrik "Beachvolleyballer" gepasst hätte. Er hat mich angesprochen ob ich ihm nicht helfen könnte im Kartsport schnell zu werden. Wir haben gegen Ende der Saison 1992 den ersten Kontakt gehabt. Schnell formte sich ein Duo, welches den Traum hatte den von mir so erfolgreich vorgelebten Karttraum gemeinsam zu durchleben. Wir haben die Teamidee geboren. Einer der unterstützenden Personen war sein Vater Manfred, der leider über Nacht viel zu früh verstorben ist. Manfred war mir eine große Stütze im Kampf um den dritten Meistertitel. Manfred hatte das beruhigende Gefühl, mit mir an gutes Motoren Material zu gelangen, und ich habe von der Werstätte in Wien profitiert. Der Christian war mit aller Konsequenz bei der Sache, und hat alles perfekt vorbereitet. Wir haben einen Autobus mit Vorzelt gekauft und uns eine wirklich professionelle Umgebung geschaffen. Mein Vater ist dann mit dem PKW zu den Rennen angereist. Wir hatten eine einheitliches und professionelles Auftreten und haben die Meisterschaft dominiert. Mitte der Saison ging es innerhalb des Teams um den Meistertitel, was aber kein Problem war. Meistens war ich der schnellere, warscheinlich aufgrund der besseren Erfahrung. Ich konnte mir bereits zu Saisonbeginn eine Punktepolster aufbauen der dann bis zum Ende der Saison zum dritten Staatsmeistertitel hielt. Am Ende der Saison habe ich mich vom Kartsport zurückgezogen. Ich stieg aus dem Team aus, und verkaufte mein gesamtes Material an den deutschen Stefan Haak der im Jahr 1996 Kart Europameister wurde.
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